info • 29. Juli 2025

Die Geschichte des Taekwondo: Von den Wurzeln Koreas zur modernen Kampfkunst

Die Geschichte des Taekwondo: Von den Wurzeln Koreas zur modernen Kampfkunst

Taekwondo ist heute eine weltweit anerkannte Kampfsportart, bekannt für ihre spektakulären Kicks und dynamischen Bewegungen. Doch hinter dem modernen Sport steckt eine tief verwurzelte Geschichte, die weit in die koreanische Vergangenheit zurückreicht. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Ursprünge, Entwicklung und den internationalen Aufstieg dieser faszinierenden Kampfkunst.



1. Die historischen Wurzeln: Korea vor der Moderne

Bereits im alten Korea existierten Kampfkunstsysteme, die als Vorläufer des heutigen Taekwondo gelten. Eine der bekanntesten war Taekkyon, eine traditionelle Kampfkunst mit tänzerischen Tritttechniken und fließenden Bewegungen. Ebenso spielte das Hwa Rang Do, ein Ehrenkodex junger Krieger des Silla-Königreichs, eine bedeutende Rolle für das Verständnis von Kampfkunst als moralischer und körperlicher Schulung.

Diese frühen Formen prägten das Selbstverständnis koreanischer Kampfkünste als Weg der Disziplin, Verteidigung und Persönlichkeitsbildung.


2. Der Einfluss der japanischen Besatzung (1910–1945)

Während der japanischen Kolonialzeit wurde das Ausüben koreanischer Traditionen unterdrückt. Viele Koreaner lernten in dieser Zeit japanische Kampfkünste wie Karate und Judo – und brachten diese Techniken nach der Befreiung 1945 zurück in ihre Heimat. Daraus entstanden zahlreiche Schulen (Kwan), die verschiedene Stile miteinander verbanden.


3. Die Gründung des Taekwondo (1955)

Der Begriff „Taekwondo“ wurde erstmals 1955 offiziell geprägt – als Ausdruck für eine eigenständige, koreanische Kampfkunst. Der Name bedeutet übersetzt „Weg des Fußes und der Hand“ (Tae = Fuß, Kwon = Faust, Do = Weg). General Choi Hong Hi gilt als eine der Schlüsselfiguren der Bewegung. Er war maßgeblich an der Systematisierung der Techniken beteiligt und verbreitete Taekwondo in den folgenden Jahren auch international.


4. Internationale Verbreitung und Wettkampforientierung

Ab den 1960er-Jahren verbreitete sich Taekwondo durch Demonstrationen, Militärkooperationen und Auslandsmissionen rasch weltweit. 1973 wurde die World Taekwondo Federation (WTF) gegründet, heute bekannt als World Taekwondo (WT). Damit wurde ein modernes, sportlich orientiertes Taekwondo-System geschaffen – inklusive internationaler Wettkämpfe und standardisierter Regeln.

1988 feierte Taekwondo seine Premiere als Demonstrationssport bei den Olympischen Spielen in Seoul. Seit 2000 ist es fester Bestandteil des olympischen Programms.


5. Vielfältige Stile und Organisationen

Heute existieren verschiedene Taekwondo-Verbände mit unterschiedlichen Schwerpunkten:

  • World Taekwondo (WT): olympisch, sportlich orientiert
  • International Taekwon-Do Federation (ITF): traditionell, technisch und schulorientiert
  • Weitere nationale und unabhängige Organisationen mit eigenen Lehrplänen

Unabhängig von Stil oder Verband bleibt die Grundidee gleich: Taekwondo fördert Körper, Geist und Charakter – und bietet Raum für persönliche Entwicklung.


Fazit

Die Geschichte des Taekwondo zeigt, wie aus alten Traditionen und modernen Einflüssen eine weltumspannende Kampfkunst entstehen konnte. Vom Taekkyon der Silla-Krieger bis zur olympischen Disziplin vereint Taekwondo Werte wie Respekt, Disziplin und Selbstverbesserung mit einem dynamischen, anspruchsvollen Training. Wer Taekwondo trainiert, wird Teil dieser bewegten Geschichte – und trägt sie mit jeder Technik weiter in die Zukunft.

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